Aktuelles zum Dorfleben
Die Fahrradreparatur ist nun auch in Zeissholz möglich! Durch unser Dorf verlaufen gleich zwei der beliebtesten Fahrradwege. Der
Froschradweg & Krabatradweg
Direkt neben unserem Dorfmuseum befindet sich seit einigen Monaten eine Fahrradreparaturstation. Mit dem passenden Werkzeug oder der Luftpumpe ist Ihr Fahhrad schnell wieder fit für die Weiterfahrt.
An der Station kann man sein Fahrrad aufhängen und mit folgenden Werkzeugen arbeiten:
- Kreuz- und Schlitzschraubendreher
- TORX
- Ein- und Doppelmaulschlüssel
- Inbusschlüssel-Set
- Reifenheber
- Luftpumpe
Unsere Geschichte
Zeißholz ist seit 1994 ein Ortsteil von Bernsdorf und liegt in der Oberlausitz im Nordosten Sachsens. Ende des Jahres 2007 lebten hier 215 Einwohner.
Für 2010 kommen 204 Einwohner in die Statistik.
1401 wurde Zeißholz erstmals schriftlich erwähnt. Das Dorf wurde von sorbischen Kleinbauern gegründet, deren Haupterwerbszweige bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die Landwirtschaft und die Nutzung des Holzreichtums der Umgebung waren.
Um 1840 wurde in Zeißholz Braunkohle entdeckt, die sich dicht unter der Erde befand und in manchen Bereichen sogar zu Tage lag. Die sorbischen Bauern nutzten die Kohle selbst als Brennmaterial oder verkauften sie an die umliegenden Glasfabriken. Ab 1848 sprach man vom „Bauernbergbau“.
Später entwickelte sich ein Industriezweig mit den Brikettfabriken Saxonia (1887 bis 1911) und Zeißholz (1911 bis 1992). Nach zwei Explosionen in der Brikettfabrik Saxonia 1903 und 1907 wurden im Mai 1912 die Schornsteine und die Fabrik gesprengt.
1909 eröffnete die Braunkohlegesellschaft „Eintracht“ südlich des Dorfes die Grube Clara III. Mit ihr entstand die Kolonie Zeißholz mit den für die damalige Zeit typischen Arbeiterwohnungen. 1928 wurde in dieser Grube eine Kanne gotischer Herkunft, gefüllt mit Gold- und Silbermünzen, gefunden. Man fand heraus, dass die Kanne im 4. Jahrhundert im ostgermanischen Raum um Kiew hergestellt wurde und auf dem Handelsweg zu den Burgunden nach Zeißholz gelangt ist. In der archäologischen Fachwelt ist die „Zeißholzer Kanne“ ein fester Begriff und gibt bis heute Rätsel auf, da sie das einzige Fundstück aus der Zeit der Völkerwanderung im weiteren Umkreis ist. Heute steht die Kanne im Kulturhistorischen Museum Görlitz.
Zu DDR-Zeiten sorgten die Kohlegruben und die Brikettfabrik für Weiterentwicklung im Ort. Zeitweise hatte Zeißholz über 700 Einwohner. Die Brikettfabrik unterstützte die Vereine und im Kulturhaus fanden viele Veranstaltungen statt.
Auch noch kurz nach 1990 pressten in der Brikettfabrik Zeißholz 340 Leute tausende Tonnen Kohle. Wenig später ging der Industriestandort verloren und mit ihm die Arbeitsplätze eines ganzen Dorfes. Am 18. Dezember 1992 wurde die Brikettfabrik stillgelegt und kurz danach abgerissen. Die Folge war ein extremer Einwohnerschwund.
In Zeißholz bewegte sich daraufhin viele Jahre lang fast nichts. Die Freiwillige Feuerwehr und der Kegelverein „Grün-Weiß Zeißholz“ bemühten sich – z.B. mit der Organisation des jährlichen Hexenfeuers – das Dorfleben zu gestalten. Um wieder mehr Bewegung in den Ort zu bringen und sich eine Stimme in der Stadt Bernsdorf zu verschaffen, wurde am 18. September 2005 ein Ortschaftsrat gewählt. Ein Jahr später folgte die Gründung des Vereins „Für Zeißholz“.
2010 war Zeißholz Gastgeber zum 5. Tag der Vereine der Verwaltungsgemeinschaft Bernsdorf.
Der Ort nahm am 8. Sächsischen Landeswettbewerb „ Unser Dorf hat Zukunft“ im Jahr 2011 erfolgreich auf Kreisebene teil.
Die bei dieser erstmaligen Teilnahme gesammelten Erfahrungen und Hinweise der Bewertungskommission werden in neue Aktivitäten einfließen.